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MANV = Massenanfall von Verletzten

Einsatz von Personal und Material beim MANV = Massenanfall von Verletzten bei Großschadensereignissen

Bei einem MANV kommt es nicht alleine auf einen schnellen Abtransport der Verletzten an, sondern parallel zum individuellen Notfall steht die notfallmedizinische Versorgung im Vordergrund. Sie läuft jedoch nach anderen Spielregeln ab als bei einem notfallmedizinischen Einsatz mit einer Person. Eine SEG, die sich der Behandlung widmet, beansprucht, den Rettungsdienst in einem spezifischen Bereich zu verstärken oder zu entlasten. Sie zeigt daher einen Weg auf, bei einem MANV die Maßstäbe der Individualmedizin möglichst lange aufrecht zu halten.

Die SEG errichtet Behandlungsmöglichkeiten am oder in der Nähe des Schadensortes. Hier fallen dann die Begriffe „Verbandplatz“, „Verletztensammelstelle“ oder „Verletztenablage“. Dies wird immer dann der Fall sein, wenn der Schadensort nicht direkt für den Rettungsdienst zugänglich ist, so bei Gefahrstoffunfällen oder Bränden.

Neben der notfallmedizinischen Versorgung vor Ort (Schadensort, Verletztenablage, Verbandplatz) fallen auch immer Transportaufgaben an, wobei aus rettungsdienstlicher Sicht mit Transport mehr gemeint ist.

So müssen die Verletzten auf der Trage richtig gelagert werden, der Verletzte gehört notfallmedizinisch überwacht, und bei Zwischenfällen muss eine geschulte Person anwesend sein, die Maßnahmen ergreifen kann oder die Zeit überbrückt, bis höher qualifiziertes Personal Hilfe leisten kann. Bei einem MANV wird es sich nicht vermeiden lassen, dass mehr als ein Verletzter pro Fahrzeug transportiert werden muss. Die Fahrzeuge der SEG sind für diese Fälle entsprechend ausgerüstet. Dies bedeutet für die Begleitperson naturgemäß auch eine stärkere Belastung, als wenn nur ein Verletzter zu überwachen ist. Weiterhin wird es sich bei einem Massenanfall von Verletzten als unumgänglich erweisen, dass auch weiter entfernte Krankenhäuser angefahren werden müssen.

Des Weiteren fallen nicht alle Verletzten sofort an. Häufig müssen eine Reihe von Verletzten noch mit Hilfe der technischen Rettung befreit werden, während andere direkt der Versorgung an einer Verletztenablage oder auf einem Verbandplatz zugänglich sind. Hier ist also der zeitliche Verlauf zu berücksichtigen.